Den Flüsterwitz erzählt man hinter vorgehaltener Hand. Er könnte Menschen in Hörweite beleidigen, sensible Damenohren kränken oder so wahr sein, dass er Machthabern gefährlich wird. Eigentlich ist der Flüsterwitz ein politischer Witz. Wenn man mit einem autoritären System haderte oder Repressalien befürchtete, erzählte man sich Flüsterwitze. Sind wir in unserer demokratischen Diktatur der Parteien so weit? Wer nicht in die politische Stromlinienform passt, wird gern für verrückt erklärt oder mit subtilen Methoden mundtot gemacht.
Es tobt der Infokrieg im Netz, politisch inkorrekt, unsauber, paranoid. Mainstream gegen Fake News, Trolls, aber auch echte Raritäten, die man im Fernsehen nie hört. „Hoffentlich wird es nicht so schlimm, wie es schon ist“, hat der bayrische Komiker Karl Valentin gesagt. Das Gefühl wächst, dass man sich nicht mehr ganz frei äußern kann. „Des derfst ja net laut sagen“, hört man oft.
Hier muss Lisa Fitz ran – eine Frau, die sagt und singt, was sie denkt. Laut. Mit Verve. Mit Witz. Mit Haltung. Die sich nicht drum schert, ob sie auf linke oder rechte Füße tritt. Wie immer weiß sie Kabarett und engagierte Lieder zu verbinden und damit das Publikum zum Nachdenken, zum Träumen und Lachen zu verführen. Wie auch bei Gerhard Polt, Fredl Fesl und Josef Hader vereinen sich bei ihr Blödsinn und Tiefsinn, Wortwitz und bayrische Direktheit, österreichischer Schmäh, schwarzer Humor und die Suche nach der Wahrheit zu einem furiosen Abend. Lisa Fitz ist und bleibt, wie ihre Kollegin Sissi Perlinger sagt, die „Speerspitze des Frauenkabaretts” in Deutschland.