Dass sie mal untergehen würde, die Erde, war allen klar – warum auch nicht? Die Sonne macht das jeden Tag! War doch klar, dass sich irgendein Trumpl findet, der den roten Knopf drückt.
Aber es kam alles anders. Die Erde kippte plötzlich von sich aus auf die rechte Seite, viele verloren das Gleichgewicht und stürzten ins All. In Dr. Markus Söders Staatskanzlei fielen alle soeben aufgehängten Kreuze von der Wand. Alle Lufthansa-Piloten brachen sofort einen Streik vom Zaun. Und als in Berlin aus der Kuckucksuhr des Heimat- und Innenministers Horst Seehofer ein brennender Kuckuck wie ein Beelzebub herausfuhr, dabei mehrere Male „Asylantenraus-Asylantenraus“ schrie, entgleiste zeitgleich wie durch Zauberhand in Ingolstadt Seehofers Märklin-Eisenbahn.
Durch ganz Oberbayern ging ein gewaltiger Rechtsruck. In Berlin zog sich Angela Merkel für immer in ihre Raute zurück, ohne noch einen Erben für ihre 270 Hosenanzüge eingesetzt zu haben. Noch ehe Frau Dr. Storch das Ruder an sich reissen konnte, implodierte der Stern. Von Adam und Eva und dem jüngsten Gericht keine Spur – alles frei erfunden.
Nur ich, der Dokumentarist, überlebte vorläufig, weil in Wolfratshausen immer erst alles 20 Jahre später passiert. Kauf dir die roten Schuh, hör ich mich noch zu meiner Frau sagen, das Leben ist kurz.
Josef Brustmann, „der tröstende Stern am konfusen Kabaretthimmel“ (SZ) versucht zu retten, was zu retten ist, mit lautem Singen, Instrumentengetöse und Pfeifen im Wald.