Josef Brustmann

Ich bin so frei, sprach der Vogel und verflog sich.Frei sein will jeder, und dass er sich in seinem Leben ereignet und seine Blätter schön entfaltet.

Frei sein wie ein Vogel und fliegen, aber nicht gleich vogelfrei, zum Abschuss freigegeben und runterfliegen. Immer gleich diese dumme Angst, sich ein zu grosses Stück abzuschneiden vom Freiheits-Lebenskuchen, der einem doch eigentlich selber gehört; immer gleich diese Angst, zu frech zu sein, während dir die anderen flugsflugs die Flügel stutzen, dein Chef, die Politiker, das Finanzamt, dein Ehegesponst.

Auf diesem schmalen Grat zwischen Vogelfreiheit und vogelfrei fliegt, wackelt, strauchelt der Kabarettist schon von Berufs wegen – und Josef Brustmann noch aus zusätzlicher Lebenspassion und Neugierde. Bei diesem heißen Drahtseilakt heißt es nicht runterfallen, nicht rausfallen aus dem warmen Vogelnest und Josef Brustmann arbeitet dabei mit allen Tricks:

Witz, Aberwitz, absurde Klugheit, ein Schuss Melancholie, ein halbes Dutzend skurriler Instrumente, betörender Gesang, Pfeifen im Walde; und tatsächlich, manchmal fliegt er – und sei es bloß hin, oder lässt auf der Bühne einen echten wunderschönen Drachen steigen.

Am besten gefällt mir Josef, wenn er mit seiner Zither spielt und dabei frotzelnde Gstanzl zum Besten gibt. Einfach Spitze!

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